Südback vom 22. bis 25. Oktober 2016
Spitzenreiter beim Snackangebot
Das backende Handwerk punktet bei den Verbrauchern vor allem mit warmen Snacks. Das zeigt sich auch auf der Südback 2016 in Stuttgart. Die Fachmesse präsentiert unter anderem aktuelle Take-away-Trends.

GastroSpiegel, 19.10.2016 – Den Kunden der Handwerksbäckereien und -konditoreien steht eine im Wortsinne „heiße“ Herbst- und Wintersaison bevor. Denn wenngleich Brot backen und Torten kreieren das Hauptgeschäft der Lebensmittelhandwerker bleibt, so nimmt das Snack-Geschäft spürbar zu ‑ auch mit warmen Mahlzeiten.

„Das belegte Brötchen und die Brezel als Bäckersnack werden zunehmend ergänzt von kleinen warmen Mahlzeiten wie ofenfrische Quiches und Aufläufe bis hin zum restaurantähnlichen Mittagstisch“, sagt Andreas Wiesinger, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Stuttgart, im Vorfeld der Südback. Die überregionale Fachmesse für die Bäcker- und Konditorenhandwerke findet vom 22. bis 25. Oktober zum 26. Mal auf dem Stuttgarter Messegelände statt.

Die positive Entwicklung im Snackmarkt kann Andreas Kofler, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes für das Württembergische Bäckerhandwerk, bestätigen: Mit insgesamt etwa einer Milliarde Besuche sei das Deutsche Bäckerhandwerk im Jahr 2015 zum wiederholten Mal Spitzenreiter im Marktsegment Quick-Service-Restaurants gewesen. Damit habe es mit seinem Snackangebot erneut die amerikanischen Branchengrößen unter den Schnellimbissen auf die Plätze verwiesen. „Die Südback ist für unsere Betriebe eine 1A-Gelegenheit, neue Anregungen zu finden, um diese Stellung am Markt erfolgreich zu behaupten“, bewertet Kofler die Bedeutung der Messe, zu der mehr als 33.000 Fachbesucher erwartet werden.

Der Bäckerverband selbst wird, ebenso wie der Landesinnungsverband des Konditoreihandwerks Baden-Württemberg, auf der Messe dafür werben, dass die Mitglieder weiter eine gute Ausbildung des Berufsnachwuchses sicherstellen. Denn das Handwerk muss zunehmend um neue Azubis kämpfen: „Wir verzeichnen leider seit einigen Jahren Rückgänge bei den neuen Ausbildungsverträgen von jeweils um die zehn Prozent pro Jahr, sowohl im Berufsbild Bäcker als auch bei den Fachverkäuferinnen und -verkäufern“, berichtet Kofler. Dabei seien die Berufe nach wie vor attraktiv und anspruchsvoll: „Die deutsche Brotkultur und -vielfalt ist weltweit anerkannt, und die aktuell zu erlebende Rückbesinnung auf alte Urgetreidesorten wie Dinkel, Einkorn oder Emmer bedeutet in der Backwarenproduktion und bei der Kundenberatung im Verkauf neue Anreize für eine hohe berufliche Qualifikation.“

Nachwuchswettbewerbe während der Messe sind für die Fachbesucher, unter ihnen viele Betriebsinhaber und Führungskräfte, „Best Practice“-Beispiele und Ideenpool für die Ausbildung ihrer eigenen Lehrlinge. Im Zuge des Trends „Frontbaking“, also der Produktion und Zubereitung am Verkaufstresen, lernten die jungen Teilnehmer bei ihren Messeauftritten mit dem besonderen Stress umzugehen, unter den Augen der Kundschaft zu arbeiten, ergänzt Karin Becker vom Landesinnungsverband Konditorenhandwerk Baden-Württemberg. In diesem Berufszweig sei die Ausbildungssituation etwas weniger angespannt, es interessierten sich zunehmend auch junge Menschen mit höheren Schulabschlüssen, beispielsweise Abiturienten. Die wirtschaftlichen Aussichten seien für Bäcker und Konditoren gleichermaßen solide: Trotz leichter Rückgänge bei den Betriebszahlen bleibe die Zahl der Verkaufsstellen konstant hoch, und bundesweit würden Jahresumsätze von zirka 14 Milliarden Euro im Bäcker- und rund 1,7 Milliarden Euro im Konditoreigewerbe eingefahren.

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