BHS Tabletop
Weiter profitabel
Das Unternehmen BHS Tabletop bleibt nach eigenen Angaben in einem schwierigen Marktumfeld mit preisgetriebenem und globalem Wettbewerb spürbar profitabel. Für das Geschäftsjahr 2019 zeigt sich der Hersteller für Profi-Geschirr optimistisch.

GastroSpiegel, 08.03.2019 – Anfang März legte das börsennotierte Unternehmen BHS Tabletop den Bericht für das Geschäftsjahr 2018 vor. Demnach spürte der Hersteller für Profiporzellan nach fünf wachstumsstarken Jahren in Folge die schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen in den internationalen Märkten. Die Folgen der Brexit-Diskussionen, ein leicht rückläufiges US-Geschäft und der aufgrund politischer Krisen schwächelnde arabische Markt hätten für einen leichten, um Währungseffekte bereinigten Umsatzrückgang auf 119,5 Millionen Euro (-1,6 %) geführt. Real beläuft sich der Umsatz auf 118,7 Millionen Euro.

Positiv entwickelte sich das Inlandsgeschäft, was die Stabilität der BHS mit einer klaren Positionierung als Anbieter ganzheitlicher Tabletop-Lösungen in allen Märkten der Außer-Haus-Verpflegung sowie den Erfolg mit neuen Kollektionen unter Beweis stelle. Die Zahl der Beschäftigten ist mit rund 1.160 fast unverändert geblieben.

Das Ebit vor Sondereffekten lag 2018 bei 4,1Millionen Euro (Vorjahr: 5,8 Mio. Euro). Die ergebniswirksamen Sondereffekte resultieren unter anderem aus einer Veränderung im Vorstand. Das Ebitda vor Sondereffekten lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 9,5 Millionen Euro (Vorjahr: 11,1 Mio. Euro). Für Vorstandsvorsitzenden Christian Strootmann ist die operative Ertragskraft der BHS in einem globalen und größtenteils preisgetriebenen Wettbewerbsumfeld der wesentliche Indikator für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. „Trotz ungünstiger Rahmenbedingen in wichtigen Märkten, durch die wir 2018 nicht alle Ziele erreicht haben, sind wir weiter sehr profitabel unterwegs und können wichtige Investitionen in technologische Neuerungen und in die Digitalisierung des Unternehmens aus eigener Kraftstemmen", zieht Strootmann Bilanz.

Ende 2018 hatte die BHS Tabletop die Inbetriebnahme des neuen hochmodernen Glühofens in Schönwald fast abgeschlossen und parallel Investitionen in die weitere Digitalisierung von Vertriebsprozessen und in zusätzliche Kommunikationskanäle getätigt. Auch 2019 zeigt sich das Unternehmen weiter investitionsfreudig und plant Modernisierungsinvestitionen in Höhe von 4,9Millionen Euro. Außerdem will die BHS die Digitalisierung seiner Marken weiter vorantreiben.

Hohe Herausforderungen im US- und UK-Geschäft

Die Geschäftsentwicklung hängt in starkem Ausmaß davon ab, wie sich Tourismusmärkte entwickeln, wie häufig Menschen in Restaurants essen und welche Porzellanqualitäten und -lösungen Kantinen, Senioreneinrichtungen, Kliniken oder auch Flug- und Schifffahrtslinien ordern. Und das weltweit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelten sich diese Bereiche aufgrund unterschiedlicher politischer und ökonomischer Rahmenbedingungen in den Auslandsmärkten sehr uneinheitlich. In den USA sorgte beispielsweise eine größere Welle von Restaurantschließungen, die mit Mindestlohnveränderungen zu tun haben, für einen konjunkturellen Dämpfer im Außer-Haus-Markt. Dieser wirkte sich auch auf die amerikanische Tochtergesellschaft Bauscher Hepp Inc. aus: Der Umsatz sank um 3,4 Prozent, von 17,9 auf 17,3Millionen US-Dollar. Die Effekte der Brexitdiskussion bescherten der englischen Vertriebstochtergesellschaft John Artis  ebenfalls einen leichten Umsatzrückgang von 12,4 auf 12,0 Millionen Britische Pfund. Das entspricht -3,2 Prozent.

Bauscher rollt in der ICE-Flotte der Deutschen Bahn

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sicherten sich Bauscher, Tafelstern und Schönwald auf breiter Front hochkarätige Aufträge. Einen Großauftrag über 430.000 Porzellanteile zog Bauscher zuletzt an Land. Künftig werden Espresso­ und Kaffeebecher der Kollektion Enjoy in den Bordbistros der gesamten ICE-Flotte zum Einsatz kommen. Die logistische Herausforderung löste die BHS reibungslos und lieferte die Erstausstattung von rund 54.000 Teilen innerhalb von nur fünf Wochen aus.

Der Erfolg der Marken in der weltweiten Spitzengastronomie und -hotellerie ist auch auf die Kreativität und das Gespür für Gastronomie-Trends zurückzuführen. Ein weiterer Beleg dafür: Shabby Chic von Schönwald und Eatery von Tafelstern gewannen die German Design-Awards 2019. Die renommierten Design-Auszeichnungen nahmen Vertreter der beiden Marken auf der internationalen Konsumgütermesse Ambiente entgegen.

Nachhaltige Produkte aus Porzellan und Alternativmaterialien

Wie zukunftsgerichtet die BHS Tabletop aufgestellt ist, zeigen nicht nur die Investitionen in energieeinsparende Produktionsverfahren oder das Blockheizkraftwerk in Schönwald. Auch die vor wenigen Monaten präsentierten nachhaltigen Produkte für die „Unterwegs-Gastronomie" – dazu zählen zum Beispiel Foodtrucks – machen deutlich, wie das Unternehmen mit natürlichen Ressourcen umgeht. So bieten die Marken über Playground ein zu 100 Prozent biologisch abbaubares Einweg-Produkt an, das zu 70 Prozent aus Zuckerrohrresten und zu 30 Prozent aus FSC-zertifizierter Holz-Zellulose besteht. Der Clou daran: Die Teller, Bowls und Schälchen sind wasserdicht, fettabweisend und sogar mikrowellengeeignet. Aber auch Porzellan leistet einen wesentlichen Beitrag zur Einsparung von Plastikmaterial. Bauscher, Tafelstern und Schönwald führen deshalb neuerdings einen hochwertigen Coffee-to-go-Becher ausdickwandigem und sehr strapazierfähigem Hartporzellan im Sortiment. Dieser ist mit einem verschließbaren Deckel und einer Manschette aus Silikon versehen und ermöglicht Kaffeegenuss mit gutem Gewissen.

Ausblick zuversichtlich

„Der Gegenwind ist merklich rauer geworden, auch in Deutschland kühlt sich die Konjunktur aktuell ab und die bekannten protektionistischen Entwicklungen wirken sich auf das Stimmungsbild in der Wirtschaft aus. Wir verfolgen alle Entwicklungen sehr aufmerksam, werden bei schwierigeren Marktentwicklungen gegensteuern und bleiben aber in der Tendenz optimistisch gestimmt, da sich das Geschäftsmodell der BHS als sehr robust erwiesen hat", beschreibt Christian Strootmann die Ausgangslage für 2019.

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