Rational
Rekordaufträge und Lieferengpässe
Für die ersten drei Quartale 2021 vermeldet Rational einen neuen Rekord bei den Auftragseingängen. Auch die Umsatzerlöse liegen neun Monate nach Jahresbeginn deutlich über denen des Vorjahres. Sorge bereiten dem Unternehmen jedoch die Lieferengpässe bei der Materialbeschaffung.

GastroSpiegel, 09.11.2021 – Im Mai 2020 und im Juni 2020 hat Rational mit dem iCombi und dem iVario jeweils neue Gerätegenerationen eingeführt, die laut Küchentechnik-Hersteller inzwischen neue Standards am Markt gesetzt haben. Die Wettbewerbsvorteile seien ein wesentlicher Grund für die positive Zwischenbilanz, die das Unternehmen nach Ende des dritten Quartals 2021 zieht.

Auftragseingänge auf Rekordniveau

Seit März 2021 hat sich die Auftragslage demnach kontinuierlich verbessert. Im dritten Quartal 2021 erzielte der Großküchen-Spezialist ein Auftragsplus von fast 70 Prozent gegenüber 2020 und von knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Nach neun Monaten betrug der Anstieg der Auftragseingänge etwas mehr als 50 Prozent gegenüber 2020, im Vergleich zu 2019 lagen die eingegangenen Aufträge rund 17 Prozent höher. „Zu dieser sehr guten Entwicklung konnten alle Regionen beitragen. Insbesondere Asien und der deutschsprachige Raum waren mit Wachstumsraten von über 20 Prozent gegenüber 2019 sehr erfolgreich", erklärt der Vorstandsvorsitzende Peter Stadelmann.

Umsätze erholen sich

Aufgrund der aktuell schwierigen Versorgungslage mit Komponenten sei Rational jedoch nicht in der Lage gewesen, den hohen Auftragsbestand zu bedienen, teilt der Hersteller mit. Trotz dieser Einschränkungen habe das Unternehmen mit Umsatzerlösen in Höhe von rund 207 Millionen Euro im dritten Quartal 2021 den Umsatz des dritten Quartals 2019 (2019: 213,2 Mio. Euro) nahezu erreicht. Im Vergleich zum coronabedingt noch reduzierten Umsatzniveau des Vorjahresquartals erreichte der Küchenspezialist eine Umsatzsteigerung von 23 Prozent.

Nach neun Monaten resultierte daraus eine Umsatzsteigerung in Höhe von 26 Prozent auf 586,3 Millionen Euro, während das Ebit (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) bei knapp 134 Millionen Euro und damit rund doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum 2020 (Vj. 64,4 Mio. Euro) lag. Die Ebit-Marge erreichte 22,9 Prozent (Vj. 13,8 %). Bereinigt um alle Währungseffekte lag die Ebit-Marge nach neun Monaten 2021 bei 22,7 Prozent.

Operativer Cashflow

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres lag der operative Cashflow bei knapp 145 Millionen Euro (Vj. 45,7 Mio. Euro). Dieser deutliche Anstieg resultiere größtenteils aus dem höheren Vorsteuerergebnis, erklärt das Unternehmen. Ein weiterer wesentlicher Effekt resultiere aus den Veränderungen der Rückstellungspositionen. So seien im letzten Jahr aufgrund des signifikant reduzierten Geschäftsvolumens insbesondere Steuerrückstellungen sowie Rückstellungen für variable Vergütungen und Händlerboni reduziert worden. Im Jahr 2021 würden als Folge der guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung für viele dieser Positionen Rückstellungen teilweise deutlich aufgebaut.

Auch der Mitarbeiterstand habe in der Krise nur minimal angepasst werden müssen, berichtet Rational. Entsprechend der sich verbessernden Marktaussichten sei seit dem zweiten Quartal die Anzahl der Mitarbeiter erstmals seit Beginn der Coronakrise wieder angestiegen. Ende September 2021 beschäftigte die Rational-Gruppe 2.216 Mitarbeiter weltweit. Davon waren 1.257 in Deutschland beschäftigt.

Prognose 2021

Vor dem Hintergrund der Erholung der Großküchenmärkte, der Aufhebung der coronabedingten Restriktionen in immer mehr Ländern und vor allem der hohen Zufriedenheit der Kunden geht der Vorstand der Rational AG davon aus, dass sich der aktuell positive Trend mittelfristig fortsetzen wird. Zwar sei auch das anstehende vierte Quartal von den aktuellen Lieferengpässen bei der Materialbeschaffung betroffen, jedoch sehe sich das Unternehmen dank ergriffener Gegenmaßnahmen diesbezüglich gut gewappnet, um die Herausforderungen zu lösen. Im optimistischeren Prognoseszenario rechnet der Vorstand mit einem Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent und eine Ebit-Marge von rund 20 Prozent.

„Falls sich die bereits angespannte Lage durch weitere Engpässe in der Materialbeschaffung, längeren Verzögerungen oder Unterbrechungen der Lieferketten weiter verschärft, erwarten wir eine entsprechend negative Auswirkung auf Umsatz und Ergebnis“, führt Peter Stadelmann abschließend aus. In diesem Fall erwartet der Vorstandsvorsitzende ein Umsatzwachstum im hoch einstelligen Bereich und eine EBIT-Marge, die leicht unterhalb der prognostizierten 20 Prozent liege.

jb

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