D. u. E. Günther / Metro
Fachhandelseinstieg genehmigt
Die Akquise des Unternehmensverbunds D. u. E. Günther durch eine Tochtergesellschaft der Metro Cash & Carry International ist abgeschlossen. Damit verspricht sich der Handelskonzern nun große Wachstumsperspektiven durch die Erweiterung des Kundenspektrums.

Die Zentrale der Günther-Gruppe in München gehört nun ebenso wie die Standorte von Herrmann Großküchen in Bergkirchen und Siller & Laar in Augsburg zur Metro. Foto: D. und E. GüntherDie Zentrale der Günther-Gruppe in München gehört nun ebenso wie die Standorte von Herrmann Großküchen in Bergkirchen und Siller & Laar in Augsburg zur Metro. Foto: D. und E. GüntherGastroSpiegel, 05.08.2022  – Nach Freigabe der zuständigen Kartellbehörden sind alle wesentlichen Vollzugsbedingungen zur Übernahme des Fachhändlers D. u. E. Günther einschließlich des Unternehmens Hermann Großküchentechnik Hotel- und Gastronomiebedarf sowie einer Mehrheitsbeteiligung von 56 Prozent an Siller & Laar Großküchentechnik und Gastronomiebedarf durch die Metro erfüllt. Die Unternehmen sollen unter ihrem heutigen Namen am Markt bestehen bleiben und sind weiterhin Mitglieder der Einkaufsgruppe Pentagast. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Nachdem im Dezember 2021 der Übernahmeprozess gestartet worden war (siehe GastroSpiegel 12-2021, Seite 2), steigt der ehemalige Dax-Konzern jetzt direkt in den Fachhandel und Service rund um Gastronomie- und Großküchenausstattung ein. Zudem wird damit die seit 2019 bestehende strategische Kooperation im Bereich der Großküchentechnik zwischen der Metro Deutschland und der Pentagast gefestigt. Die Pentagast zählt derzeit zu den führenden Einkaufsgruppen von Gastronomie- und Großküchenausstattern in Deutschland.

Zugang zu neuen Kundengruppen

„Die Zusammenarbeit zwischen dem Günther-Verbund und Metro eröffnet allen beteiligten Parteien einen Erfolg-steigernden Kompetenzausbau und den Zugang zu neuen Kundengruppen. Dadurch werden unter dem Dach von Metro die Kompetenzen aus den beiden Branchen Food und Technik vereint“, erklärt Martin Behle, als Executive Vice President zuständig für das deutsche und österreichische Metro-Geschäft. Behle begrüßt es sehr, mit der Günther-Gruppe einen mittelständischen, familiengeführten Unternehmensverbund zu gewinnen. „Den besonderen Charakter und die große Kundennähe dieses Geschäfts wollen wir beibehalten“, ergänzt der Konzern-Manager. Für das Team an den Standorten sowie für viele Kunden wolle der Handelsriese seine Kompetenzen einbringen und der Partner bleiben, den die Kunden seit vielen Jahren kennen, bekräftigt Behle.

Die einverleibten Unternehmen, die Premium-Marken aus dem Segment der Gastronomie- und Großküchentechnik sowie zahlreiche weitere Fachhandelsmarken vertreiben, verfügen über Showrooms, Lagerräume und hohe Beratungs- und After-Sales-Service-Kompetenzen. Die Kunden stammen vorwiegend aus den Bereichen individueller Restaurants, Hotels und Hotelketten, Gemeinschaftsverpflegung von großen Unternehmen, Gastronomieketten sowie größerer Caterer, die unter anderem Kliniken, Seniorenresidenzen oder Kitas versorgen.

Geschäftsführung ausgetauscht

Im Zuge der Übernahme wurde auch die Geschäftsführung im Günther-Verbund ausgetauscht und zum 1. August mit Anselm Berlit und Holger Jenes besetzt. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den erfahrenen Teams und die Gelegenheit, unsere Kundinnen und Kunden nun ganzheitlich betreuen zu können – mit den starken Lösungen der Günther-Gruppe und dem Netzwerk von Metro, insbesondere in Bayern mit mehreren Metro-Märkten sowie einem Belieferungsdepot in unmittelbarer Nachbarschaft“, sagt Holger Jenes, neuer Geschäftsführer innerhalb der Günther-Gruppe. „Mit unseren gebündelten Kompetenzen und Synergien werden wir mehr Effizienz in die gemeinsamen Prozesse bringen und unseren Kundinnen und Kunden einen absoluten Mehrwert bieten“, ergänzt Anselm Berlit, ebenfalls neuer Geschäftsführer innerhalb der Günther-Gruppe.

Erweiterter Zugang

Durch die Kooperation mit der Pentagast habe die Metro Deutschland in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt, dass man für die Großküchenhersteller und Fachhändler einen deutlich erweiterten Zugang zu der Gruppe der selbstständigen Gastronomie schaffen könne, teilt der Konzern mit. Rückmeldungen aus dem Gastgewerbe hätten bewiesen, dass die vereinte Kompetenz von Lebensmitteln und Großküchenausstattung ein Gewinn für die Branche sei. Über die Kooperation seien bisher erfolgreich Großküchengeräte vermittelt und mit besonderen Preisvorteilen für Metro-Kunden verkauft worden.

Gleichzeitig erhalte Metro Deutschland dadurch Zugang zu komplementären Kundengruppen im süddeutschen Raum wie Hotelketten oder Großkantinen sowie zu Unternehmen im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung. Auf diesem Wege könne der Handelskonzern sich beispielsweise bereits während der Phase der Restaurant-Gründung als ganzheitlicher Lösungspartner vorstellen, der Beratungs-, Handels- und Servicekompetenz vereint und Restaurateure langfristig und umfassend begleitet.

rl

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