Kreditkartengebühren sinken
Der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Hotelverband Deutschland (IHA) rufen die EU-Wettbewerbsbehörde dazu auf, sich nicht mit der Selbstverpflichtung von Visa-Europe zufriedenzugeben und die wettbewerbswidrige Praxis weiterhin im Auge zu behalten. Künftig dürfe nicht allein der Wettbewerb auf der Karteninhaberseite im Fokus stehen, sondern es müsse auch die Wahlfreiheit des Kartenanbieters auf der Akzeptanzseite beachtet werden.
GastroSpiegel, 16.05.2013 – Nach Mastercard will nun auch Visa-Europe seine Kreditkartengebühren senken, um weiteren EU-Wettbewerbsverfahren zu entgehen. Die Kartenorganisation Visa-Europe hat der Europäischen Kommission angeboten, künftig weniger Gebühren bei grenzüberschreitenden Kartenzahlungen sowie nationalen Kartenzahlungen in zehn Ländern zu verlangen. Das Interbankenentgelt soll bei 0,3 Prozent gedeckelt werden, was einer Gebührensenkung von 40 bis 60 Prozent entspricht. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia begrüßte die Erklärung in einer ersten Stellungnahme. Er kündigte an, das Kartellverfahren gegen Visa-Europe einzustellen, sofern Kunden, Wettbewerber und nationale Kartellbehörden keinen größeren Widerspruch anmelden. Der Handelsverband Deutschland und der Hotelverband Deutschland erklären ausdrücklich, dass die Wettbewerbsbehörden in Europa und Deutschland weiter gegen die Konditionen von Visa und MasterCard vorgehen sollten.