BHS Tabletop

„Wir haben unsere Vertriebskraft gesteigert“

Das Unternehmen BHS Tabletop weist ein zweistelliges Wachstum und ein Ebit von 3,7 Millionen Euro aus und hat damit die Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise gut verkraftet Laut Vorstands-Chef Strootmann hat sich das 200 Jahre alte Unternehmen sein robustes Geschäftsmodell in einem Markt mit Überkapazitäten und hartem Preiswettbewerb erfolgreich weiterentwickelt.

Foto: BHSFoto: BHSGastroSpiegel, 24.02.2014 – Der BHS Tabletop-Konzern hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 10,7 Prozent auf 91,1 Millionen Euro gesteigert. Auch das Betriebsergebnis hat sich positiv entwickelt: Zwar lag es mit 3,7 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 4,3 Millionen Euro.

Dabei waren im Vorjahr allerdings einmalige Sondereffekte enthalten, beispielsweise aus einem gewonnenen Gerichtsprozess. Ohne diese Effekte hat das Unternehmen mit Standorten in Selb, Schönwald und Weiden sein operatives Ergebnis von 2,9 auf 3,7 Millionen Euro und so um mehr als 25 Prozent gesteigert. Damit hat sich die BHS auf Basis der Daten des Verbandes der Keramischen Industrie erheblich besser als die Branche entwickelt und ihren Marktanteil erneut erhöht. Der Erfolg macht sich auch an den Referenzen fest: So hat die BHS beispielsweise den Confederations Cup in Brasilien mit Porzellan beliefert, und auch bei den Olympischen Winterspielen im russischen Sotchi waren Bauscher, Schönwald und Tafelstern vertreten – etliche Luxushotels haben sich für die Qualität aus Oberfranken und der Oberpfalz entschieden.

Erfolgreiche Vertriebs-Kooperationen

Foto: BHSFoto: BHSZudem hat sich das USA-Geschäft überproportional gut entwickelt. Der Vorstandsvorsitzende Christian Strootmann erwartet dort weitere Impulse aufgrund der Kooperation mit den Besteckmarken Hepp und WMF Hotel. Ebenfalls in den Vereinigten Staaten sowie in Kanada und der Karibik vertreibt die BHS das hochwertige Glas des italienischen Produzenten Luigi Bormioli: „Wir haben unsere weltweite Vertriebskraft gesteigert und uns stärker als Anbieter ganzheitlicher Tabletop- und Logistiklösungen positioniert. Die internationale Profi-Gastronomie sieht uns aufgrund unserer Servicepakete und Versorgungssicherheit zunehmend als Ansprechpartner für alle Fragen rund um den gedeckten Tisch“, erläuterte Strootmann. Die vertriebliche Expansion des Unternehmens will er weiter intensivieren. Die Strategie der BHS habe sich 2013 in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld abermals als richtig und belastbar erwiesen: „Unser 200 Jahre junges Unternehmen hat sein robustes Geschäftsmodell in einem Markt mit Überkapazitäten und hartem Preiswettkampf erfolgreich weiter entwickelt.“

Um ihre Position als Technologieführer der internationalen Porzellanindustrie auszubauen, hat die BHS 2013 wie im Jahr zuvor mehr als fünf Millionen Euro investiert, vor allem in die weitere Automatisierung der Produktion, in IT-Systeme sowie in Maßnahmen zur Ressourcenschonung. Die Fertigung mit Robotern und neuester Brenntechnik in Schönwald und Weiden gilt als weltweit modernste Art der Porzellanherstellung. In Weiden hat das Unternehmen eine neue Anlage im Bereich der Becherherstellung in Betrieb genommen. Damit ist die Automatisierung der Fertigung durch den Einsatz weiterer Roboter vorangetrieben worden.

Smarter Online-Shop

Auch beim Umwelt- und beim Energiemanagement nimmt die BHS international eine Vorreiterrolle ein, denn als erstes Unternehmen der weltweiten Porzellanindustrie ist sie in beiden Bereichen nach den strengen Vorgaben der europäischen DIN EN ISO 14001 und 50001 zertifiziert worden.

Für seine Marke Tafelstern hat das Unternehmen einen neuen Online-Porzellan-Shop entwickelt und Ende 2013 eingeführt. Diese smarte Informations- und Verkaufs-Plattform setzt im Geschäftskundenbereich Standards: Sie denkt sozusagen mit, bietet den Kunden individuelle Vorschläge, sorgt für maximale Transparenz und Information, dokumentiert Preise, bisherige Bestellungen und Liefertermine – ein beträchtlicher Vorteil für die Kunden aus der Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. In den kommenden Jahren soll die Multi-Channel-Vertriebsstrategie ausgebaut werden.

Erster Schritt zur eigenen Energieversorgung

Am Standort Schönwald erweitert die BHS gegenwärtig ihre Kapazitäten. Im Frühjahr wird hier eine neue, zusätzliche Vierfach-Hochdruckgießanlage in Betrieb gehen. Mit der Anlage können zusätzliche 700.000 Stück gegossenes Spezialgeschirr pro Jahr hergestellt werden.

Zudem arbeitet die BHS daran, sich sukzessive selbst mit Energie zu versorgen. Ein unternehmenseigenes Blockheizkraftwerk, eine Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung, beliefert das Dekorations- und Logistikzentrum in Selb seit Dezember 2013 mit Strom und Heizenergie. Zusätzlich erzeugt der Generator Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird. Sofern sich die Pilotanlage vor dem Hintergrund der unsicheren Entwicklung der Energiekosten als nachhaltig wirtschaftlich erweist, will das Unternehmen den Einsatz weiterer Blockheizkraftwerke an anderen Standorten prüfen.

Bauscher stellt Weltneuheit vor

Eine Weltneuheit wird die BHS-Marke Bauscher auf der kommenden Internorga, der Leitmesse für den Außer-Haus-Markt, im März in Hamburg präsentieren. „Die neu entwickelte Produktlinie, basierend auf einer innovativen Porzellanmasse, dokumentiert einmal mehr, dass wir uns immer wieder neu erfinden. Diese ständige Veränderungsbereitschaft, sowohl des Unternehmens als auch aller Mitarbeiter, ist vor dem Hintergrund einer deutlich gestiegenen Wettbewerbssituation durch internationale Marken- und Billiganbieter einer unserer Erfolgsfaktoren. So beweisen wir, dass ein traditionsreiches Unternehmen in einer schwierigen Branche auch am Hochlohnstandort Deutschland nachhaltig profitabel sein kann“, sagte Strootmann.

Das Unternehmen profitiere enorm von seinen qualifizierten Fachkräften und deren Ideen. Im Rahmen des strukturierten Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses reicht jeder Mitarbeiter im Durchschnitt jährlich einen Vorschlag zur Verbesserung von Abläufen und der Produktqualität sowie zur Ressourceneinsparung ein. Gleichzeitig sind im Berichtsjahr 19 Ausbildungsplätze in kaufmännischen und technischen Berufen geschaffen worden, so dass die BHS die Zahl der Auszubildenden auf 51 erhöht hat. Zum 31. Dezember 2013 beschäftigte das Unternehmen 1103 Mitarbeiter (Vorjahr 1054).

„Trotz etlicher guter Nachrichten bleibt die Situation in einigen wichtigen Absatzmärkten angespannt. Süd- und osteuropäische Staaten leiden noch immer unter den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008/2009 sowie der Euro- und Staatsschuldenkrise. Das betrifft dort natürlich auch den privaten Konsum und die Reisebereitschaft“, so Strootmann. Aber durch neue Vertriebsstrukturen in Nordamerika und Verkaufserfolge in anderen Märkten seien die Verluste in Südeuropa mehr als kompensiert worden: „Wir verstehen uns als moderner Lösungsanbieter, als Dienstleister für Dienstleister und weniger als Porzellanproduzent in einem Industriezweig, der unter einem extremen internationalen Preis- und Wettbewerbsdruck steht. Deshalb müssen wir nicht nur Qualität, Funktionalität und erstklassiges Design bieten, sondern auch ausgefeilte Logistik und herausragenden Service.“

Positive Prognose für das laufende Geschäftsjahr

Die Finanz- und Liquiditätslage der BHS ist unverändert solide, die Eigenkapitalquote liegt bei 40 Prozent (Vorjahr 38,3%). Damit hat das Unternehmen die Basis für weitere Investitionen in Märkte und Prozesse. Für das laufende Jahr zeigte sich Strootmann zuversichtlich, Umsatz und Betriebsergebnis abermals leicht steigern zu können. Das neue Jahr sei vielversprechend angelaufen, der Auftragsbestand der BHS habe gegenüber dem erfreulichen Vorjahreswert nochmals zugenommen

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