Brita

Russland, China und Taiwan mit eigenen Tochtergesellschaften

Nach einem ersten Jahr auf dem chinesischen Markt zieht der Wasserfiltrationsexperte eine viel versprechende erste Bilanz und erläutert sein Erfolgsrezept.

GastroSpiegel, 09.07.2014 - Das mittelständische Familienunternehmen Brita hat 17 nationale und internationale Tochtergesellschaften und Betriebsstätten, dazu Produktionsstätten in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien sowie Italien und ist mit Beteiligungen und durch Distributoren in rund 60 Ländern weltweit vertreten.

„Neben der Innovationskraft und Expertise in einer genau definierten Produktnische ist die Internationalisierungskompetenz die zweite wesentliche strategische Stärke eines erfolgreichen Mittelständlers. Dafür gibt es insbesondere bei uns in Deutschland zahllose Beispiele", so Hankammer, der in zweiter Generation das Familienunternehmen leitet, zur Wachstumsstrategie. „Brita erwirtschaftet bereits seit über zehn Jahren mehr als 80 Prozent seines Umsatzes außerhalb der Grenzen seines Heimatmarkts. Und unsere internationalen Märkte sind mit ihren spezifischen Nutzungsgewohnheiten und Anforderungen auch immer und immer stärker Motor für unsere Produkt- und Technologieinnovationen."

Aktuellste Neuzugänge zu den Ländern, in denen Brita mit einer eigenen Tochtergesellschaft vertreten ist, sind China (seit April 2013), Taiwan (seit August 2013), und Russland (seit Januar 2014). „China ist der größte Wasserfiltrationsmarkt weltweit, Russland liegt hier weltweit auf Rang 5," erläutert Markus Hankammer die Attraktivität gerade dieser Märkte. „Zudem finden wir dort schon interessante Grundlagen vor. In Russland ist das die Strahlkraft unserer Marke, die aus 20 Jahren Distribution resultiert. In China rangiert eine deutsche Marke in der Wahrnehmung der Verbraucher ganz weit oben und transportiert Werte wie gesundheitliche Unbedenklichkeit und Sicherheit." In Taiwan wurde Brita bereits mehrfach als „Trusted Brand" ausgezeichnet. „Viel stärker noch als in unseren anderen bestehenden Ländermärkten wird es in diesen dreien darum gehen, unser Produktportfolio in weitere Segmente hinein auszubauen."


Das bedeute eine ganz deutliche Investmentstrategie: Investment in die Entwicklung neuer Produkte und Technologien, aber auch in Strukturen, Prozesse, Markenbekanntheit, Distributionskanäle. Hier sieht Rüdiger Kraege, Director Group Corporate Strategy & Business Development von Brita, eine klare Stärke des Familienunternehmens: „Wenn ein Investment erfolgreich sein soll, geht es immer um eine Langfristorientierung. Und das ist quasi Teil der DNA von Unternehmen unserer Art. Mittelständische und inhabergeführte Unternehmen sind von Natur aus an nachhaltiger Entwicklung interessiert und bereit, eine solche Strategie zu tragen." Kraege weist darauf hin, dass eine solche massive geografische Ausdehnung aber auch eine deutliche Veränderung der Gewohnheiten des Unternehmens bedeutet, die ebenfalls umgesetzt werden muss. Brita müsse sich nun viel systematischer als zuvor Gedanken um Themen wie Compliance und „Arbeiten rund um die Weltzeituhr" oder unterschiedliche kulturelle Gewohnheiten machen.

Erfolgsbilanz und Erfolgsrezept


Die erste Bilanz nach einem vollen Geschäftsjahr in China kann sich nach Markus Hankammer sehen lassen: „Hier schrieben wir sozusagen von Anfang an eine schwarze Null; der Umsatz lag nach zwölf Monaten bei über 15 Millionen Euro." In Taiwan sieht Hankammer den Erfolg insbesondere in der zügigen, reibungslosen Umwandlung des langjährigen Distributors in eine Brita-Tochtergesellschaft, „ohne Verlust von Kontinuität oder auch nur die geringsten Dellen in der exzellenten Marktentwicklung." Die noch sehr junge russische Tochtergesellschaft vermelde bereits deutliche Anzeichen für ein erfolgreiche Zukunft: eine positive Resonanz des lokalen Handels auf die Investments und Vorhaben von Brita sowie ein starkes Interesse der Verbraucher an den deutschen Wasserfilterprodukten.

Angesprochen auf das Erfolgsrezept, heben Markus Hankammer und Rüdiger Kraege zum einen die Bedeutung von solidem Markt- und Branchen-Know-how hervor. So baute Brita auf den Erfahrungen der vorherigen Distributoren und eigener langjähriger Mitarbeiter auf, setzte auf eine betreuende Mannschaft in der Zentrale und auf engagierte Brita-Teams vor Ort. Zum anderen habe man für alle drei Märkte Expertengespräche mit befreundeten Mittelständlern geführt, um von ihren Erfahrungen zu lernen. „Vor allem jedoch muss man," so Hankammer, „sich einerseits immer wieder bewusst machen, was man warum machen will, konsequent seinen Weg gehen und nicht jeder Geschäftsgelegenheit hinterher laufen. Gleichzeitig ist anderseits innerhalb dieses Rahmens ein bestimmtes Maß an Flexibilität unerlässlich."

 

Brita plant insbesondere für China ein aggressives Wachstum, geht dort nun über Shanghai hinaus nach Peking und Guangzhou und baut jetzt nach dem Online-Kanal auch eine physische Distribution auf. Markus Hankammer ist optimistisch: „Unsere Vision für 2020 von 100 Millionen Euro Umsatz in China ist sicher ehrgeizig, aber nicht unrealistisch. Mit steigendem Umsatz werden wir dort neben Vertrieb und Marketing auch andere Wertschöpfungsstufen wie Produktion und lokales Sourcing ausweiten." Auch künftig wird Brita seine Expansionsstrategie, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich, fortsetzen.

Drucken E-Mail

Mediadaten

Aktuelle Mediadaten GastroSpiegel 2024

weiter

Ausgabe verpasst?

Lesen Sie alte Ausgaben online als E-Paper.

weiter

Kontakt

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontakt