GastroSpiegel, 03.08.2023 – Mit Umsatzerlösen in Höhe von 278,3 Millionen Euro konnte Rational den Umsatz des zweiten Quartals 2022 um 20 Prozent übertreffen. Erneut lieferten das Gerätewachstum und die Preiserhöhungen einen wichtigen Wachstumsbeitrag. So lag der Halbjahresumsatz 2023 mit 560,8 Millionen Euro um 23 Prozent über Vorjahr.
Rational CEO Peter Stadelmann sagt dazu: „Nach einem erfolgreichen Start in das Jahr 2023 konnten wir auch im zweiten Quartal an diese Erfolge anknüpfen. Sondereffekte halfen uns hierbei. Wir profitierten von positiven Umsatzeffekten, während geplante Investitionen und Ausgaben sich erst in den kommenden Monaten in unseren Büchern abzeichnen werden.“
Wachstumstreiber Nordamerika
Positiv ausgewirkt für die erfolgreichen Geschäfte des ersten Halbjahres hätten sich laut CFO Jörg Walter neben Mengen- und Preiseffekten auch der erwünschte Abbau des Auftragsbestandes: „In den ersten beiden Quartalen 2023 bauten wir diesen in Summe um rund 85 Millionen Euro ab“, erklärt Walter. Der Auftragsbestand lag Ende Juni 2023 bei rund 160 Millionen Euro und ist damit laut Unternehmensangaben nahe am erwarteten neuen Normalniveau. Damit einher ging die Normalisierung der Lieferzeiten.
Größter Wachstumstreiber für den Landsberger Hersteller bleibt nach eigenen Angaben mit Zuwächsen von 50 Prozent Nordamerika. In Lateinamerika wuchsen die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 33 Prozent, während Asien dank hoher Umsatzerlöse in Japan und der Erholung des chinesischen Geschäfts den Vorjahreswert um 29 Prozent übertreffen konnte. Auch Europa exklusive Deutschlands habe sich im ersten Halbjahr 2023 mit einem Plus von 14 Prozent gut entwickelt. Deutschland verzeichnet ein Plus von vier Prozent.
In der Produktgruppe iCombi lag der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2023 um 27 Prozent deutlich über Vorjahr bei 503,0 Millionen Euro. In der Produktgruppe iVario wurde der Vorjahreswert (62,6 Millionen Euro) mit Umsatzerlösen von 57,8 Millionen Euro nicht ganz erreicht. Grund hierfür sieht das Unternehmen vor allem im außerordentlich hohen Wachstum des Vorjahres. Deshalb geht der Großküchentechnikspezialist nach eigenen Angaben von keiner strukturellen Änderung der Nachfrage nach dem iVario aus und sieht das langfristige Wachstumspotenzial unverändert positiv.
Verbesserte Rohertragsmarge
Weil die Umsatzkosten im ersten Halbjahr unterproportional zu den Umsatzerlösen um rund 17 Prozent auf 246 Millionen Euro stiegen, verbesserte sich die Rohertragsmarge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozentpunkte auf 56,1 Prozent. Da im ersten Halbjahr 2023 neben den Kosten des Materialeinsatzes auch die operativen Kosten unterproportional zum Umsatz wuchsen, schloss das Unternehmen dieses mit einer EBIT-Marge von 24,3 Prozent (Vj. 20,3 Prozent ) ab. Nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres lag das EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) somit bei 136 Millionen Euro und damit um rund 46 Prozent über dem EBIT des ersten Halbjahres 2022 (93,1 Millionen Euro).
Prognose für das zweite Halbjahr
Auch die Mitarbeiter des Unternehmens profitierten von den erfolgreichen Geschäften: Die weltweiten Angestellten dürfen sich auch dieses Jahr über eine Gehaltserhöhung freuen, teilt Rational mit. Nachdem im letzten Jahr die Gehälter um rund fünf Prozent erhöht wurden, folgt in diesem Jahr eine weitere Gehaltsanpassung von rund vier Prozent. Darüber hinaus stellte das Unternehmen im ersten Halbjahr 85 neue Mitarbeiter vor allem im Vertrieb und in vertriebsnahen Prozessen ein.
Für das zweite Halbjahr erwartet der Großküchentechnik-Spezialist eine Abnahme der positiven Effekte. Dies hätte zur Folge, dass die gewöhnliche Saisonalität der Umsatzerlöse hin zu einem stärkeren vierten Quartal nicht eintritt. Das Unternehmen erwartet daher im zweiten Halbjahr die Umsatzerlöse leicht unter denen des ersten Halbjahrs und bestätigt die Wachstumsprognose des Gesamtjahres im hohen einstelligen Prozentbereich.
„Gemäß unseres Ausblicks für das Gesamtjahr werden wir im Jahr 2023 bestimmte operative Ausgaben gezielt erhöhen. Vor allem im Vertrieb planen wir durch gezielte Maßnahmen die Kontaktrate zu potenziellen Kunden zu erhöhen und damit näher an noch mehr Kunden zu sein. Darüber hinaus treiben wir die strategischen Projekte zum Ausbau unserer internationalen Standorte weiter voran“, sagt Jörg Walter. Insgesamt erwartet Rational, dass die operativen Kosten überproportional zu den Umsatzerlösen wachsen werden, was eine EBIT-Marge leicht unter dem Vorjahr zur Folge hätte.
jb