Der europäische Vending-Verband EVA und die OPC Foundation haben mit der Entwicklung eines neuen Industrie-Standards begonnen. Dieser soll die Kompatibilität zwischen Automaten, Peripheriegeräten und Back-Office- sowie Cloud-Lösungen herstellerunabhängig gewährleisten.
GastroSpiegel, 05.07.2024 – Die OPC Foundation ist ein globales Konsortium, das Standards für die industrielle Automatisierung entwickelt und pflegt. Zusammen mit der European Vending & Coffee Service Association (EVA) wird nun ein neuer Standard für die Vending-Industrie erarbeitet, um die Branche zukunftssicher zu machen. Hierfür wurde die gemeinsame Arbeitsgruppe „OPC-UA for Vending, Office-Coffee-Service & Automated Retail Working Group“ gegründet.
Herstellerunabhängige Geräte-Kommunikation
Der neue Standard wird unter dem Namen „OPC-UA Companion Specification for Vending and Office Coffee Machines“ entwickelt. Dieser soll die Beschränkungen der aktuellen Protokolle wie MDB, Executive und BDV überwinden und eine harmonisierte Kommunikation und den Datenaustausch zwischen Ausgabeautomat (Standgeräte, OCS, Smart Fridges), Peripheriegeräten (Zahlungssystem, Telemetrie, Altersverifizierung, Touchscreen) sowie auch den Back-Office- und Cloud-IT-Systemen (z.B. ERP) gewährleisten. „Ziel ist es, die gegenseitige Kompatibilität der Geräte verschiedener Hersteller zu gewährleisten und sich an den heutigen und zukünftigen Marktanforderungen zu orientieren“, macht die EVA deutlich.
Zum Nutzen von Betreibern und Verbrauchern
EVA-Geschäftsführer Erwin Wetzel bezeichnet die Entwicklung des neuen Standards als „gewaltigen Schritt bei der Revolutionierung der Art und Weise“, wie Verkaufsautomaten, OCS-Automaten und automatisierte Einzelhandelssysteme mit ihren Peripheriegeräten und den Informationssystemen der beteiligten Unternehmen interagieren.
Jürgen Göbel, Business Development Director bei Ingenico, ergänzt: „Aus Sicht eines Anbieters wird die Zusammenarbeit von EVA mit OPC-UA die technische Fragmentierung in der Branche verringern und die Implementierung neuer digitaler Dienste auf der Grundlage eines harmonisierten Standards ermöglichen.“ Das senke die Kosten für die Entwicklung und Pflege neuer Dienste und Lösungen zum Nutzen von Betreibern und Verbrauchern.
Engpass durch aktuelle Protokolle
Die Entwicklung eines OPC-UA-Informationsmodells für die Vending-Branche ist laut EVA nicht nur ein Fortschritt, sondern eine „notwendige Weiterentwicklung“. So würden mit den aktuellen Protokollen Einschränkungen einhergehen und diese somit einen Engpass für Innovation und Effizienz darstellen. Durch die Harmonisierung der Kommunikationsprotokolle und des Datenaustauschs zwischen Maschinen und ihren Peripheriegeräten könnten laut EVA diese Herausforderungen überwunden werden. Im Ergebnis erwarte die Branche eine Zukunft, „in der Maschinen verschiedener Hersteller mühelos miteinander kommunizieren können und der Datenfluss so reibungslos ist wie die ausgegebenen Produkte“, macht der Verband deutlich.
Über OPC-Unified Architecture
OPC UA wurde von Herstellern aus dem Bereich der Prozessautomatisierung ins Leben gerufen und hat sich zum weltweit führenden Standard für die gesicherte Interoperabilität in der Fertigungs-, Prozess- und Energietechnik entwickelt.
sn