Deutliches Investitionsplus
Die Zeichen für Investitionen im GV-Markt stehen auf grün - zu diesem Ergebnis kommt das GV-Barometer 2014. Qualität und Nachhaltigkeit sind Aspekte, die auch im GV-Beriech zunehmend wichtiger werden.
GastroSpiegel, 14.01.2014 – Rund 60 Prozent der GV-Entscheidungsträger planen laut aktuellen Ergebnissen des GV-Barometers für das Jahr 2014 größere Investitionen in Küchentechnik, Kassensysteme, Spülmaschinen und Co. Das entspricht einer deutlichen Steigerung zum Vorjahr (2013: 44 %). Besonders investitionsfreudig zeigt sich der Bereich Klinik- und Heimverpflegung: 71 Prozent der Betriebe planen Investitionen fest ein, was einem Zuwachs von 20 Prozent zum Vorjahr entspricht.
Budget von über 50.000 Euro
43 Prozent der Betriebsrestaurants (2013: 48 %) und 30 Prozent (2013: 36 %) der Klinik- und Heimverpfleger planen mit einem Budget von über 50.000 Euro. Diese Investitionspläne wurden auf Basis eines positiven Investitionsklimas gefasst, das von 58 Prozent der GV-Betriebe mit „gut“ eingestuft wird und damit in etwa auf Vorjahresniveau (56 %) liegt, im Vergleich zu 2012 jedoch deutlich gestiegen ist.
Zusätzlich wurde im GV-Barometer ein Fokus auf die Verbrauchsgüter, also den Wareneinsatz, gelegt. Jedes Jahr kommen zahlreiche neue innovative Produkte auf den Markt, zum Beispiel neue Convenience-Produkte. Überdurchschnittlich groß ist das Interesse an neuen Produkten mit 54 Prozent bei Krankenhäusern, Sanatorien und Reha-Kliniken, aber auch rund die Hälfte der Betriebsrestaurants ist an neuen Produkten sehr interessiert.
Zunehmende Verantwortung der Unternehmen
Im Anforderungskatalog an neue Produkte nimmt das Thema Qualitätskonstanz weiter zu und mit 99 Prozent den obersten Platz über alle GV-Betriebe ein. Außerdem ist festzuhalten, dass ethische Ansprüche (Gesundheitsorientierung, Nachhaltigkeit) neben wichtigen rationalen und technischen (Qualität, Anforderungen an die Art der Zubereitung) zunehmend in den Fokus rücken. Der Trend, der in der klassischen Gastronomie schon längst Einzug gehalten hat, trifft auch für den GV-Bereich zu. Die „stärkere Berücksichtigung der Nachhaltigkeit“ wird bei den Betriebsrestaurants mit 87 Prozent an zweiter Stelle genannt.
Hier macht sich die zunehmende Verantwortung der Unternehmen für gesellschaftliche Aspekte bemerkbar. Eine „Corporate Social Responsibility“ wirkt sich auf die Art der GV-Verpflegung aus. Damit einher geht die hoch gewertete „stärkere Berücksichtigung der Gesundheitsorientierung“ (84 %). Eine zunehmende Bedeutung erfährt auch die der „Zubereitungssicherheit auch bei angelernten Kräften“. Geht es um konkrete Produktwünsche, stehen bei den Betriebsrestaurants Convenience-Produkte auf Bio-Basis hoch im Kurs sowie auch die Nachfrage nach Pasta-Hauptgerichten, Fisch und Gemüse. Im Care-Bereich führen Fischgerichte die Rangliste an und das Interesse an Diätlebensmitteln und Reformkost nimmt zu.
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Berichte über „Lebensmittelskandale“ haben die Verbraucher und damit auch die Großverbraucher dafür sensibilisiert, sich stärker mit der Qualität von Lebensmitteln zu beschäftigen. Vor diesem Hintergrund wurde der GV-Bereich befragt, wie groß das Vertrauen in Lebensmittel ist. Im Ergebnis bescheinigen die Großverbraucher ihren Lieferanten ein gutes Zeugnis für die Qualität ihrer Lebensmittel. Fast 70 Prozent sind von der Qualität der eingesetzten Produkte überzeugt. Bei den restlichen 30 Prozent, die überwiegend „teils, teils“ zufrieden sind, bieten sich betriebsinterne Maßnahmen, wie etwa eine noch größere Kontrolle der angelieferten Produkte auf Entscheider-Ebene, an. Vor allem aber sieht die GV-Branche zu 97 Prozent in der Zusammenarbeit mit langjährigen Lieferanten einen Schlüssel zur Qualitätssicherung und zum Vertrauenserhalt.
Über das Internorga GV-Barometer Das GV-Barometer gibt der Lebensmittelindustrie und den Zulieferern anlässlich der Internorga wichtige Orientierung über das Innovations- und Investitionsklima in der Branche. Für die repräsentative Umfrage GV-Barometer 2014 hat Marktforscher Wolfgang Irrgang zwischen dem 21. bis 30. Oktober 2013 in insgesamt 309 GV-Betrieben die Entscheidungsträger im Verpflegungsbereich (in der Regel die Küchenleiter) befragt. Dazu zählten 144 Betriebsrestaurants sowie 165 Betriebe aus dem Care-Bereich, davon 96 Krankenhäuser, Sanatorien und Reha-Kliniken sowie 69 Seniorenheime. Die Gemeinschaftsverpflegung in Deutschland umfasst nach Informationen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga mehr als 30.000 Betriebsrestaurants, die pro Woche rund 30 Millionen Mahlzeiten servieren, sowie mehr als 16.000 Kliniken, Heime und Reha-Einrichtungen mit täglich rund 1,2 Millionen Mahlzeiten. Die Branche setzt in Deutschland im Jahr geschätzte 15 Milliarden Euro um. |